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NEU SCHREIBT DOCH MAL EURE ERFAHRUNGEN AUS DEM ARBEITSLEBEN NACH MHD


NETZWERK für Arbeit ... nächstes Treffen ist am 05.03.2008


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Dieses Thema hat 41 Antworten
und wurde 27.090 mal aufgerufen
 Zeitungsanzeigen + Radiobeiträge Radio DU
Seiten 1 | 2 | 3
Ralf Wilke Offline

Administrator

Beiträge: 311

17.09.2005 16:07
Zeitungsanzeigen Antworten
1. Artikel

Kündigungen von jetzt auf gleich WIE ES WEITER GEHT
22.08.2005 / LOKALAUSGABE / DUISBURG NRZ

SERIE

Bruno Schmitz war Betriebsleiter bei der Firma Sudamin MHD und gehört zu den 280 Leuten, denen im Rahmen des Insolvenzverfahrens gekündigt wurde. "Geboren am 10. September 1958, wohnhaft in Duisburg, verheiratet, zwei Kinder, ortsungebunden, Anhang: Lebenslauf zur Berufspraxis." Die aktuellen Vorgaben zum Thema Bewerbung kennt Bruno Schmitz seit zwei Wochen ganz genau. Er gehört zu den 280 Leuten, die im Rahmen des Insolvenzverfahrens die Firma Sudamin MHD verlassen mussten (wir berichteten mehrfach).Vor 25 Jahren fing Schmitz als Hüttenfacharbeiter bei der Metallhütte an. 1985 schloss er die Abendschule als Industriemeister ab, war 1990 Fachkraft für Arbeitssicherheit. Nach einer weiteren Fortbildung 1994 durfte er sich technischer Betriebswirt nennen und leitete ab 1997 den Schmelzbetrieb der Sudamin MHD. "Ich hatte wirklich Gefallen an der beruflichen Weiterbildung gefunden drückte gerne abends und am Wochenende die Schulbank," erzählt Schmitz heute. Für die nähere Zukunft habe er sogar den Aufstieg zum Diplom-Betriebswirt ins Auge gefasst. Dieses Ziel muss der 46-Jährige jetzt erstmal zurückstellen. In den nächsten Wochen möchte er "das Problem am Kragen packen" und sich intensiv um einen neuen Job kümmern. Acht Bewerbungen hat er bereits abgeschickt, sich bei der Arbeitsagentur als arbeitssuchend gemeldet. "Das war für mich eine völlig neue Erfahrung", schildert er seine Eindrücke, "ein komisches Gefühl, sich dort anzustellen."Zurzeit lebt Schmitz vom Arbeitslosengeld. Seine Frau arbeitet halbtags. "Man muss sich schon stark einschränken", beschreibt er die Situation. Aber seine Familie steht hinter ihm. "Ich habe mich sogar bundesweit beworben", erklärt er, "bin bereit, einen Umzug in Kauf zu nehmen."40 Leute musste er entlassenMit der plötzlichen Kündigung seiner Mitarbeiter hatte der Betriebsleiter nicht gerechnet. "Am 29. Juli gab es noch ein Gespräch mit dem Insolvenzverwalter und der IG Metall", erinnert er sich. Da hieß es noch, dass die Hütte nicht stillgelegt wird. "Nach der Betriebsversammlung am 1. August erhielt ich die Liste der Freizustellenden", erzählt Schmitz traurig. 40 Leute musste er einzeln in sein Büro rufen, um ihnen die Kündigung mitzuteilen, 15 weitere folgten am 5. August. "Keine einfache Sache." Vom 1. bis zum 4. August half Schmitz noch bei der Stilllegung der Schmelzhütte. Dann forderte er selbst die Freistellung. "Ich wäre eh einer der nächsten gewesen", bereut er seine Entscheidung nicht. "Es ist zwar eine große Umstellung, aber ich lass mich nicht hängen, bewerbe mich weiter", klingt er optimistisch.Aufgrund der vielen Kündigungen und Turbulenzen um die Firma Sudamin MHD, möchte die NRZ einen Fall als Beispiel herausstellen.In den nächsten Wochen werden wir Bruno Schmitz auf seiner Jobsuche begleiten und in regelmäßigen Abständen über den aktuellen Stand berichten. Dabei wird er auch von seinen Gefühlen und Eindrücken erzählen.

(ker)KERSTIN HACKSTEIN


immer positiv denken

Ralf Wilke Offline

Administrator

Beiträge: 311

17.09.2005 16:09
#2 Zeitungsanzeigen Antworten

2. Artikel

Das Warten macht ihn wahnsinnig


SERIE

Bruno Schmitz bewirbt sich weiter. Familie und Freunde halten zu ihm.Sechs Wochen sind mittlerweile vergangen, seit Bruno Schmitz die Firma Sudamin MHD verlassen hat (wir berichteten). 18 Bewerbungen hat er bisher geschrieben, acht Absagen bekommen. Doch der 47-Jährige lässt sich nicht unterkriegen, bleibt optimistisch. "Beim Arbeitsamt haben sie zurzeit keine Angebote für mich", erzählt er schulterzuckend und fügt mit einem schüchternen Lächeln hinzu: "Also bewerbe ich mich weiterhin selbst."Wochenend-Ehe machbar, aber hart"Ich habe mich immer noch nicht daran gewöhnt, morgens nicht zur Arbeit zu gehen", gibt er offen zu und berichtet nüchtern, dass ihn das Warten auf Antworten wahnsinnig mache. "Sobald der Postbote da ist, renne ich zum Briefkasten." Eine Absage sei für ihn zwar enttäuschend, aber auch gleichzeitig Ansporn, eine neue Bewerbung zu schreiben. "Ich bin eine Kämpfernatur", bleibt er hartnäckig. Die Zusage einer Firma in Baden-Württemberg machte ihn verlegen. "Bis Ende des Monats muss ich mich entscheiden", holt er tief Luft und hofft noch auf eine Zusage aus dem näheren Umkreis. "Eine Wochenend-Ehe wäre für mich machbar, aber sehr hart", gesteht er. Auf die Frage nach seiner Situation daheim muss Schmitz überlegen. "Wir leben von unserem Erspartem", schaut er nervös auf die Hände. "Klar, das Auto bleibt häufiger stehen, wir nutzen öffentliche Verkehrsmittel oder die Räder."Unterstützung bekomme er von allen Seiten. "Meine Familie hilft mir bei den Bewerbungen, jeden Tag rufen Freunde an und erkundigen sich nach meinem Befinden", bedankt er sich erleichtert. Keiner habe sich abgewendet, weil Familie Schmitz nicht mehr jeden Restaurantbesuch mitmachen kann.Einige Vorstellungsgespräche hat er schon hinter sich. "Ich bereite mich vor wie auf eine Prüfung." Dennoch bleibe die Aufregung. "Man weiß nie, welchen Eindruck man hinterlässt", beschreibt er seine Emotionen. Danach wieder das Warten auf Antwort. "Es ist schlimm." Seine Nervosität baut Schmitz im Internet ab. Dort gibt es unter http://www.industrie-meister.de.vu ein Forum, wo ehemalige MHD-Mitarbeiter ihre Erfahrungen von der Jobsuche austauschen.

16.09.2005 KERSTIN HACKSTEIN


immer positiv denken

Ralf Wilke Offline

Administrator

Beiträge: 311

17.09.2005 16:17
#3 RE: Zeitungsanzeigen Antworten
WAZ Samstag 17.09.05

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immer positiv denken

Christ Offline

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Beiträge: 9

17.09.2005 18:54
#4 RE: Zeitungsanzeigen Antworten

Hallo Kollegen, hier noch ein Artikel aus der WAZ. Gruß Christ Land will MHD-Kläranlage schließen Das Land will den Betrieb der Kläranlage auf dem Gelände von MHD einstellen. Das ist das Fazit eines Gesprächs, das Insolvenzverwalter Dirk Hammes am Donnerstag im Umweltministerium geführt hat. Nur noch Bis zum 29. September, so Hammes, werde das Land zunächst noch Geld für den Weiterbetrieb der Kläranlage und für die Überwachung des Geländes bereit stellen. Drei Gutachterteams unter Federführung des Instituts für Siedlungswasserwirtschaft der Technischen Hochschule Aachen hatten das Gelände zuvor untersucht. Sie kamen zu dem Schluss, dass das schadstoffhaltige Material mit einer Plane abgedeckt werden könne. Das Staatliche Umweltamt solle ein Unternehmen beauftragen, die Abdeckung vorzunehmen. Das Regenwasser, so die Erkenntnisse der Gutachter, könne so problemlos ablaufen. Die Abwasserbeseitigungspflicht soll auf die Stadt übergehen. Da MHD über ein eigenes in sich geschlossenes Kanalnetz verfügt, muss ein Kanal mit Verbindung zum städtischen Netz gebaut werden. Bis der fertig ist, wollen die Experten das Wasser, das sich in den Auffangbecken sammelt, per Lkw in nahe gelegene Kläranlagen schaffen. Betriebsleiter Martin Franksen hält die Gutachter für blauäuig: "Nach zwei Stunden Regen sind die Becken voll. 35 Wagen müssten pro Stunde das Wasser aufnehmen. Eine Rechnung, die nicht aufgehen kann." In einem langen Gespräch mit dem Insolvenzverwalter hatten sich gestern FDP-Kommunal- und Landespolitiker informiert. Landtagsabgeordneter Holger Ellerbrock sieht keine Lösung in einer kurzfristigen Gefahrenabwehr. Jetzt zu sparen, könne morgen sehr teuer werden. Auch wenn das Unternehmen durch "kriminelles Handeln ausgeraubt" und Umweltauflagen zielgerichtet verschleppt worden seien, müsste heute nach langfristigen Lösungen gesucht werden. Der FDP schwebt am Standort ein Recyclingzentrum vor, das mit dem Know how der MHD-Fachkräfte betrieben werden sollte. Ratsherr Peter Bettermann hält eine Anschubfinanzierung aus Steuermitteln für vertretbar. Allerdings dürfe ein neuer Betrieb nicht dauerhaft subventioniert werden. Bei völliger Schließung drohe wegen der lagernden Schadstoffe ein Schrecken ohne Ende. 16.09.2005 Von Klaus Johann

Ralf Wilke Offline

Administrator

Beiträge: 311

21.09.2005 15:26
#5 RE: Zeitungsanzeigen Antworten

Düsseldorf (dpa/gms) -

Entspricht eine Stellenanzeige nicht dem eigenen Profil, können Jobsuchende auch eine Initiativbewerbung entwerfen. Diese hat dann möglicherweise mehr Erfolg, als wenn direkt auf die Anzeige Bezug genommen wird, rät das Wirtschaftsmagazin »Karriere«.

Interessenten können den offiziellen Weg auch umgehen, indem sie versuchen, in einem Telefongespräch die Jobeignung zu kommunizieren. Generell sollten Stellenanzeigen daraufhin überprüft werden, ob sich eine Bewerbung überhaupt lohnt, empfiehlt die Zeitschrift. Denn bei der Vorauswahl der Bewerbungen über passende Schlüsselbegriffe fällt der Jobsuchende sonst häufig in der ersten Runde raus. Bei unklaren Formulierungen hilft ein Anruf, um herauszufinden, was der mögliche Arbeitgeber erwartet.

20.09.2005 dpa (Quelle WAZ Newsletter)
immer positiv denken, das Glas ist halb voll ... nicht halb leer

Stefan ( Gast )
Beiträge:

26.09.2005 15:38
#6 Zeitungsanzeigen NRZ Antworten

Neue MHD-Konferenz MASSNAHMEN / Umweltministerium will weiteres Vorgehen beraten. Mehr Personal im Werk? Was ist in nächster Zeit auf dem Werksgelände der Wanheimer Sudamin-MHD zu tun? Darüber wird am Montag, 26. September, an einem Runden Tisch in Duisburg gesprochen. Das Recycling-Werk, die frühere Metallhütte, hatte wie mehrfach berichtet, im Mai Konkurs anmelden müssen. Seit Insetzung eines Insolvenzverwalters waren die Behörden wegen großer Umweltgefahren in Atem gehalten worden. An der Runde am Montag nehmen teil: OB Sauerland, die Vorsitzende des Umweltausschusses, Marie-Luise Fasse, die beiden örtlichen Landtagsabgeordneten Gisela Walsken (SPD) und Holger Ellerbrock (FDP), Umwelt-Staatssekretär Alexander Schink, Vertreter von Bezirksregierung und Staatlichem Umweltamt sowie Insolvenzverwalter Dirk Hammes und die Betriebsleitung. Nicht bestätigt wurde, dass mehr Personal und ein Koordinator her sollen. (ama) nrz 22.09.05

Christ Offline

good User

Beiträge: 9

27.09.2005 22:06
#7 RE: Logistik-Jobs statt Zink Antworten

Logistik-Jobs statt Zink Die insolvente Metallhütte in Wanheim könnte nun in ein Logistikzentrum umgewandelt werden. (Foto: Geinowski) MHD / Obwohl die Ersatzvornahme am Freitag eigentlich ausläuft, fehlen die Gutachten, die eine mittelfristige Planung, wie das Gelände genutzt werden kann, erst möglich machen. Auf dem Gelände der insolventen Metallhütte Duisburg (MHD) soll ein Logistikstandort etabliert werden. Dafür sprach sich am Montagabend Alexander Schink, Staatssekretär im NRW-Umweltministerium aus. Wo 100 Jahre Zink produziert wurde, könnten durch die Errichtung eines neuen Logistikzentrums wieder Arbeitsplätze entstehen. Bei der Konferenz zum Umwelt- und Arbeitsschutz auf dem Wanheimer Hüttengelände, zu der die SPD-Landtagsabgeordnete Gisela Walsken eingeladen hatte, berieten rund 30 Zuständige aus Politik, Stadtverwaltung, Bezirksregierung und von MHD die in Frage kommenden Konzepte. Resultat des Abends: Bis nicht alle Gutachten vorliegen, können keine mittelfristigen Ergebnisse vorgestellt werden. Die Gutachten, die vor allem beschreiben sollen, wie stark die Kontamination des Geländes ist, sollen bis spätestens Anfang nächster Woche eingegangen sein. Schink erklärte, dass die langjährige Planung, die Zinkhütte in eine Recyclinganlage umzuwandeln, wegen mangelnder Nachfrage so gut wie vom Tisch sei. "Mit Verantwortlichen von Hafag und Logport sind dafür bereits Gespräche geführt worden, um den Logistikstandort zu ermöglichen", so Walsken, "auch über die Finanzierung wurde diskutiert". Es bleibe jedoch unabdingbar, dass bis 2006 EU-Förderungen beantragt und beschlossen werden, erklärte Schink. Zurzeit bezahlt das Land den Fortbetrieb der Kläranlage. Kostenpunkt: 50 000 Euro wöchentlich. "Diese Ersatzvornahme läuft bis zum 30. September", so Schink. "Eine Verlängerung um einige Tage ist aber möglich." Und nötig. Da ohne die Gutachten nicht absehbar ist, wie teuer eine Nutzbarmachung des Geländes wird. Eine Versiegelung sei wahrscheinlich. Wie die giftigen Altlasten entsorgt oder abgedeckt werden können, konnte nicht geklärt werden. Gläubiger treffen sich am 18. Oktober Ein wichtiger Termin ist der 18. Oktober. Dann trifft sich die Gläubigerversammlung zum Liquidationsbeschluss. Eine mögliche Einnahmequelle sei die Betriebsdeponie für mineralische Abfälle mit einer Restkapazität von 450 000 Tonnen. Zudem werde geprüft, ob einige der ökologisch bedenklichen Haufwerke an Recyclingunternehmen verkauft werden können. "Auf die Kommune dürfen keine weiteren Kosten mehr zukommen", betonte der FDP-Abgeordnete Holger Ellerbrock. (mh) 27.09.2005

Ralf Wilke Offline

Administrator

Beiträge: 311

14.10.2005 08:36
#8 MHD Antworten

MHD-Kläranlage steht nächste Woche still



Vermutlich in der nächsten Woche soll der Betrieb der Kläranlage auf dem MHD-Gelände in Wanheim eingestellt werden. Sie fungiert dann als Regenauffangbecken. Seit gestern liegt ein Gutachten der Technischen Hochschule Aachen vor.


Insolvenzverwalter Dirk Hammes wie auch führende Mitarbeiter der MHD-Restmannschaft halten den Betrieb der Kläranlage vorläufig noch für erforderlich. Noch seien zu viele Schadstoffe auf dem Gelände vorhanden.

Das Land ist verpflichtet, die Kosten zu übernehmen, die zur Gefahrenabwehr erforderlich sind. Beim pro und contra Weiterbetrieb der Kläranlage spielen in Düsseldorf wohl auch die hohen Kosten eine Rolle. Monatlich 200 000 E kostet der Betrieb.

Eine realistische Beurteilung über den Schweregrad der Kontaminierung konnten die Gutachter in den letzten Wochen schlecht vornehmen. Es hatte nicht geregnet.

Duisburgs Umweltdezernent Dr. Peter Greulich geht davon aus, dass die Stadt in den nächsten Jahren 15 Mio E in die Entsorgung stecken muss. Die Abwasserbeseitigungspflicht geht nach den Maßnahmen des Landes zur Gefahrenabwehr wieder zurück an die Stadt.

Abdecken und versiegeln reichen nicht aus. Das kontaminierte Betriebsgelände wird vom Grundwasser durchflossen. So muss die Stadt als Untere Bodenschutzbehörde auch die Grundwasserströme bei den unterschiedlichen Wasserständen des Rheins ermitteln. Peter Greulich: "Es ist nicht auszuschließen, dass das Grundwasser abgepumpt und dann über Reinigungsanlagen gefiltert werden muss. Oder wir lenken den Grundwasserstrom um." Dauer der Arbeiten: Zehn bis 15 Jahre.

13.10.2005 Von Klaus Johann (Quelle WAZ online 14.10.05)

Ralf Wilke Offline

Administrator

Beiträge: 311

14.10.2005 08:40
#9 RE: MHD Antworten

Ex-MHD-Geschäftsführer war erfolglos



Fristlos gekündigt hatte Insolvenzverwalter Dirk Hammes dem damaligen MHD-Geschäftsführer Dr. Bruno Schwab. Gegen die fristlose Kündigung hatte Dr. Schwab geklagt. Beim gestrigen Termin vor dem Arbeitsgericht ging es nicht um die Berechtigung der Kündigung, sondern ausschließlich darum, ob das Gericht zuständig ist.


So war die Frage zu klären, ob Bruno Schwab leitender Angestellter oder als Geschäftsführer Organ der MHD war. Am 4. Februar 2003 war Schwab als Geschäftsführer eingetragen worden. Ab März übte er das Amt zunächst als stellvertretender Geschäftsführer aus. Bis zur Insolvenz der Hütte war Schwab gemeinsamer Geschäftsführer mit Dr. Henning Scheu. Die 2. Kammer entschied, dass der Rechtsweg über das Arbeitsgericht unzulässig sei.

Zuvor hatte die Rechtsvertretung Dr. Schwabs einen Antrag auf Wiedereinstellung wieder zurückgezogen. Den hatte Richterin Holthöwer ohnehin nicht nachvollziehen können. Der frühere Manager befürchtet sozialrechtliche Konsequenzen, bliebe es bei der fristlosen Kündigung. So erfolgt nicht nur eine dreimonatige Sperrzeit für den Bezug des Arbeitslosengeldes, die Dauer der Zahlung wird auch um 25 % gekürzt. Auch wehrt er sich gegen die Vorwürfe einer Insolvenzverschleppung. Der pragmatischen Lösung, die fristlose in eine fristgerechte Kündigung umzuwandeln, wollte Dirk Hammes nicht zustimmen. Die Vorwürfe gegen Dr. Schwab seien strafrechtlich zu gravierend. Es sei ein Schlag ins Gesicht der Arbeitnehmer, die schuldlos ihre Arbeitsplätze verloren hätten. Bleibt auch eine Beschwerde gegen den Kammerentscheid erfolglos, wird der Fall vor dem Landgericht verhandelt. Das könnte teuer werden. kajo

13.10.2005 (Quelle WAZ online 14.10.05)

Stefan ( Gast )
Beiträge:

15.10.2005 18:14
#10 RE: MHD Antworten
SPD geht MHD-Sanierung zu langsam Das Thema MHD beschäftigt Stadt und Land seit Wochen. Der Vorwurf der SPD: Die Behörden kommen nicht recht voran. Die Öffentlichkeit und die Anwohner, meint Theo Peters, stellvertretender Vorsitzender des Umweltausschusses, seien "hochgradig beunruhigt, weil nichts passiert". Die Sozialdemokraten haben den Eindruck, dass etwas vertuscht werden solle. Es gebe bisher keine Ratsvorlage, mehrere Anfragen der SPD im Umweltausschuss seien bisher nicht beantwortet worden, wichtige Informationen und Experteneinschätzungen lägen den Ratsgremien und der Öffentlichkeit bisher nicht vor. Peters: "Der Schutz der Anwohner und der Umwelt hat oberste Priorität. Da muss jetzt endlich gehandelt werden, aber mit Verstand und nicht mit Ablenkung. Über Verantwortlichkeiten werden wir dann anschließend reden müssen, insbesondere dann, wenn die Stadt auf hohen Millionensummen zur Sanierung sitzen bleibt." Das wird sie zwangsläufig. Denn nach den Maßnahmen des Landes, die der Gefahrenabwehr dienen, geht die Abwasserbeseitigungspflicht auf die Stadt über (wir berichteten). Auf 15 Mio schätzt die Verwaltung die Entsorgungskosten in den nächsten zehn bis 15 Jahren. Die Vorwürfe der SPD weist Umweltdezernent Dr. Peter Greulich zurück. Es sei eine Risikoabschätzung vorgenommen worden, viele Maßnahmen seien in Absprache mit dem Staatlichen Umweltamt, der Bezirksregierung, der Bauordnung, der Feuerwehr besprochen und eingeleitet worden. Greulich: "Ich habe bereits in der letzten Sitzung über den Sachstand berichtet. Am 24. Oktober wird das Thema in einer eigenen Vorlage behandelt." Dann will auch Dr. Alexander Schink, Staatssekretär im NRW-Umweltministerium, berichten. 14.10.2005 Von Klaus Johann (Quelle WAZ online 15.10.05)

Ralf Wilke Offline

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Beiträge: 311

19.10.2005 08:00
#11 Gläubigerversammlung Antworten

Stimmung bei MHD ist explosiv



Der Geschäftsbetrieb bei MHD in Wanheim ist endgültig eingestellt. Das beschloss gestern die Gläubigerversammlung. Einstimmig wurde auch Dirk Hammes als endgültiger Insolvenzverwalter bestätigt. Doch obwohl der Betrieb auf der Hütte ruht, herrscht dicke Luft. Das Land ist dabei, die Kläranlage als Regenauffangbecken umzurüsten (wir berichteten). Ein Eindicker, in dem der belastete Klärschlamm vom sauberen Klärwasser getrennt wird, ist bereits abgeschaltet worden. Hammes glaubt, dass sich das Land aus rein fiskalischen Gründen mit Gewalt aus der Gefahrenabwehr verabschieden wolle. Die Betreiberpflicht und somit die Verantwortung soll MHD übertragen werden, ohne dass das Abwasser zukünftig ausreichend behandelt werden kann. Betriebsleiter Martin Franksen: "Wir können nicht gewährleisten, dass das Abwasser unter dem Einleitwert für das städtische Kanalnetz bleibt." Dirk Hammes hält die Entscheidung des Umweltministeriums für höchst verantwortungslos."


Bei MHD hatten die verantwortlichen Mitarbeiter ein Schadenkataster erstellt. "Offensichtlich", so Betriebsleiter Josef Schwärzl, "ist es nicht richtig wahrgenommen worden worden." Auch der Entwurf des Gutachtens der TH Aachen sei unrealistisch. Es seien nur Lagerflächen, nicht aber Gebäude und Anlagen begutachtet worden. Und gerade dort lauerten Gefahren durch erhebliche Schwermetallrückstände. Bedrohlich könnte die Lage werden, wenn der erste Regen fällt.


18.10.2005 Von Klaus Johann
(Quelle WAZ online 19.10.05)
Teamarbeit ist wenn alle zusammen etwas tun ...

Ralf Wilke Offline

Administrator

Beiträge: 311

22.10.2005 15:00
#12 Käranlage .. .AUS ... !!! Antworten

Kläranlage bei MHD ist abgeschaltet

Seit gestern ist die Kläranlage auf dem MHD-Gelände abgeschaltet. In einer mehrstündigen Debatte hatten Vertreter des Umweltministeriums, der Bezirksregierung, des Staatlichen Umweltamtes, der Stadt Duisburg und die MHD-Führung häufig kontrovers über Entsorgungsfragen auf dem Gelände diskutiert.

Das Umweltministerium ist der Meinung, dass eine chemisch-physikalische Reinigung des kontaminierten Wassers nicht mehr nötig sei. Die Kläranlage wird zu einem Wasserrückhaltebecken umgebaut. In den Speichern sollen sich die ungelösten Schadstoffe wie Blei, Cadium oder Quecksilber absetzen. Das Wasser gelangt ins städtische Kanalnetz, der entstehende Klärschlamm muss entsorgt werden. Das Umweltministerium zieht seine Erkenntnisse aus einem Gutachten, das noch nicht komplett vorliegt. Die Stadt teilt die Einschätzung des Landes, ist allerdings nicht vollends überzeugt. "Sollten die Annahmen nicht zutreffen", so Umweltdezernent Dr. Peter Greulich, "übernimmt das Land die Gewährleistung." Technisch betreut werden soll die Abwasserbeseitigung durch die Wirtschaftsbetriebe.

Insolvenzverwalter Dirk Hammes hat Zweifel, ob die Einleitungs-Höchstwerte für das städtische Kanalnetz tatsächlich unterschritten werden. Er ist für den reibungslosen Ablauf auf dem Betriebsgelände verantwortlich. Seine Kritik: "Die Kläranlage ist abgeschaltet und dennoch soll ich das Risiko tragen." Die Erkenntnisse des Umweltministerium basierten auf Glauben und nicht auf Wissen. Die Konsequenz aus der Stilllegung der Kläranlage. Dirk Hammes muss die Restmannschaft weiter verkleinern, Kündigungen aussprechen.

Auf die Stadt wartet eine langjährige Sanierung. Vor allem unter der Deponie ist das Grundwasser ernorm belastet.


20.10.2005 Von Klaus Johann
(Quelle WAZ online 22.10.05)
Teamarbeit ist wenn alle zusammen etwas tun ...

Bruno Offline

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Beiträge: 123

26.10.2005 13:09
#13 Dioxinbelasteter Koks füllt 2500 Fässer Antworten


Bericht aus der WAZ


2,3 Millionen Euro sind bisher in die Gefahrenabwehr auf dem MHD Sudamin-Gelände in Wanheim geflossen. "Und ein Ende ist noch nicht abzusehen", erklärte gestern Staatssekretär Dr. Alexander Schink vom NRW-Umweltministerium vor dem Duisburger Umweltausschuss.

Zunächst sei es darum gegangen, akute Gefahren zu beseitigen. So stünden immer noch 2500 Fässer mit dioxinhaltigem Aktivkoks auf dem Werksgelände, die wegen der beschränkten Kapazitäten nordrhein-westfälischer Spezialverbrennungsanlagen "nach und nach" entsorgt werden müssten.

100 Tonnen weitere Schlämme seien auf dem Gelände des stillgelegten Hüttenwerkes gefunden worden, für die eine Entsorgungsmöglichkeit gefunden werden muss. Auch einen Schornstein habe man auf seine Standsicherheit überprüfen müssen. Schink: "Es besteht keine akute Einsturzgefahr."

Fest überzeugt ist man in Düsseldorf, dass der Weiterbetrieb der firmeneigenen Kläranlage nicht mehr nötig ist. "Wir sind sicher, dass wir sie nicht mehr benötigen", sagte der Staatssekretär.

Noch nicht klar ist die Zukunft der MHD-Deponie, deren Vergrößerung erst vor einigen Monaten genehmigt worden war. Der Duisburger Umweltdezernent Dr. Peter Greulich präsentierte gestern zwei Varianten. Sollte das Hafen-Tochterunternehmen Logport den Schritt über den Rhein machen und sich - wie in Rheinhausen bereits erprobt - erneut um die logistische Neunutzung eines früheren Hüttengeländes kümmern, könnte das Vorhaben auch das Deponiegelände umfassen. Variante 2: Die Müllhalde wird weiterbetrieben, um durch die Erlöse die später notwendige Abdeckung der Deponie finanzieren zu können. mo


24.10.2005

Bruno Offline

Administrator

Beiträge: 123

26.10.2005 13:10
#14 Umweltamt sieht keine Gefahr fürs Kanalnetz Antworten

Bericht aus der WAZ



Seit Wochen ist die Metallhütte Duisburg (MHD) Thema zahlreicher Auseinandersetzungen zwischen Land und Insolvenzverwalter. In dieser Woche wurde die Kläranlage abgeschaltet. Wir sprachen mit dem Staatssekretär im NRW-Umweltministerium, Dr. Alexander Schink, über mögliche Folgen.

Warum ist die Kläranlage abgeschaltet worden, wenn der Weiterbetrieb doch die einzige Sicherheit bietet?

Dr. Schink: Nach der Stilllegung des Betriebes fällt ausschließlich Niederschlagswasser an. Verfahrenstechnisch ist es unsinnig, im Trockenwetterfall - wie in den letzten Wochen - eine Kläranlage zu betreiben.

Die Messwerte vom Wochenende waren bedenklich hoch. Ist das Risiko für die Umwelt nicht zu groß, wenn die Kläranlage abgeschaltet bleibt?

Dr. Schink: Von den Konzentrationen geht im öffentlichen Kanalnetz keine Gefahr für Mensch oder Umwelt aus. Entscheidend sind die Einleitungswerte der Kläranlage Huckingen. Hier hat es keine Überschreitungen gegeben.

Was geschieht, wenn die Höchsteinleitwerte ins städtische Kanalnetz überschritten werden?

Dr. Schink: Die Einleitung in das öffentliche Kanalnetz ist mit der Stadt Duisburg abgestimmt. Die Experten der Wirtschaftsbetriebe haben eine grundlegende Analyse der Niederschlagswässer von Sudamin vorgenommen. Demnach kann das Niederschlagswasser in das öffentliche Kanalnetz eingeleitet werden. Es ist ein Monitoring-Konzept in Arbeit, das eine kontinuierliche Überwachung der eingeleiteten Niederschlagswässer ermöglicht und eine direkte Pumpensteuerung von der Kläranlage Huckingen möglich macht.

Sind finanzielle Unterstützungen des Landes vorgesehen, wenn die MHD-Restmannschaft das Gelände sanieren sollte?

Dr. Schink: Die Duisburger Hafengesellschaft hat ihr Interesse an der Entwicklung des Geländes zu einem Logistikstandort bekundet und entwickelt ein Konzept, das auch die Sanierung des Geländes mit beinhaltet. Ob hierzu die Sudamin MHD-Restmannschaft eingesetzt werden kann, ist derzeit noch offen.

Wird auch über andere Lösungen, wie beispielsweise über ein Recyclingzentrum, nachgedacht?

Dr. Schink: Augrund der Marktsituation sind hier keine Erfolg versprechenden Perspektiven erkennbar.

Stellt sich für das Land auch die Frage nach der Strafverfolgung der ehemaligen Eigentümer?

Dr. Schink: Ob Strafanträge gestellt werden, wird unter Beteiligung der Stabsstelle Umweltkriminalität im Ministerium geprüft. kajo


25.10.2005

Roman Gerlach Offline

ehemaliger

Beiträge: 1

26.10.2005 18:16
#15 RE: Dioxinbelasteter Koks füllt 2500 Fässer Antworten

Zu einem Störfall kam es gestern Nachmittag auf dem MHD-Gelände in Wanheim. Aus einem Wanderbett-Absorber (Dioxinfilter) trat eine Wolke dioxinbelasteten Aktivkohlestaubs aus. Unbekannt ist die Menge. Auf Anfrage der NRZ bestätigten die Betriebsleiter Martin Franksen und Josef Schwärzl den Vorfall. Mitarbeiter des Streifendienstes der Werkssicherung hatten bei ihrem turnusmäßigen Rundgang entdeckt, dass eine Plastikfolie, die den Filter auf einer Gesamthöhe von vier Metern luftdicht verschließt, beschädigt war. Durch den starken Wind war ein Gerüst in die Verkleidung gefallen. Außerdem stellten die Mitarbeiter fest, dass in der Klärwerksanlage der Pegel bis zehn Zentimeter vor dem Überlauf stand. Binnen kürzester Zeit waren der verständigte Streifendienst des Staatlichen Umweltamtes und die Firma Buchen (sie hatte die Verkleidung angebracht) vor Ort. (p.s.) NRZ 25.10.2005

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